Ab 2025 stehen deutsche Autofahrer vor größeren Änderungen: Neue Abgastests beim TÜV, die insbesondere viele Besitzer von Benzin- und Dieselfahrzeugen betreffen, werden vorbereitet. Die geplanten Neuerungen könnten nicht nur die Kosten für die Hauptuntersuchung steigen lassen, sondern auch dazu führen, dass mehr Fahrzeuge die Plakette verlieren.
Wichtigste Punkte auf einen Blick
- Abgasuntersuchungen werden für moderne Benziner verschärft
- Die Neuerungen betreffen Fahrzeuge mit Euro-5- und Euro-6-Norm
- Mögliche jährliche Hauptuntersuchung für ältere Fahrzeuge geplant
- Strengere Prüfungen führen zu höheren Kosten beim TÜV
- Auch die Kontrollen für Elektrofahrzeuge und Assistenzsysteme werden ausgeweitet
Neue Abgastests Für Benziner Und Diesel
Die EU arbeitet an einer Neuregelung, nach der moderne Benziner künftig einen Partikeltest bei der Abgasuntersuchung absolvieren müssen – bisher war das vor allem ein Thema für Diesel-Fahrzeuge. Auch ältere Diesel mit Euro-5-Norm rücken ins Visier. Fahrzeuge, die diese neuen Anforderungen nicht erfüllen, könnten bei der HU durchfallen.
Besonders betroffen sind Fahrzeuge ab Schadstoffnorm Euro 5. Drei Prozent der modernen Diesel bestehen schon heute die Abgasuntersuchung (AU) beim ersten Versuch nicht. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, bei der Prüfung durchzufallen, deutlich an.
Kostensteigerung Und Bürokratie Für Autofahrer
Kommt die Reform durch, müssen besonders Halter älterer Fahrzeuge mit Mehrkosten rechnen. Diskutiert wird eine jährliche Hauptuntersuchung (statt bisher alle zwei Jahre) für über zehn Jahre alte Fahrzeuge – sowohl für Verbrenner als auch für E-Autos. Die Kosten summieren sich: Für klassische Fahrzeuge sind jährlich rund 150 Euro, für Elektroautos etwa 96 Euro fällig. Werkstattkosten bei Mängeln kommen noch hinzu.
Technische Hintergründe Und Kritik
Bei den neuen Abgastests soll durch moderne Messverfahren wie On-Board-Diagnose (OBD) und gezielte Straßen-Checks die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte besser gesichert werden. Kritiker bezweifeln jedoch, dass ältere Fahrzeuge mit Technikstandards von heute verglichen werden sollten. Insbesondere die flächendeckende Kontrolle älterer Diesel stößt auf Widerspruch, da deren Technik den Anforderungen oft nicht gewachsen ist.
Streit gibt es auch zwischen den Prüforganisationen: Während der TÜV strengere Prüfungen befürwortet, hält die GTÜ die Ausweitung auf ältere Diesel für technisch und wirtschaftlich nicht sinnvoll. Bei Benzinern herrscht jedoch weitgehende Übereinstimmung, dass Fehler auch dort aufgedeckt werden sollten.
Mehr Prüfpflichten Für Neue Technik
Neu ist zudem, dass bei der Hauptuntersuchung künftig auch elektronische Sicherheitssysteme wie Fahrassistenten (z. B. Tempowarner, automatische Notbremsung) einbezogen werden. Die Kalibrierung und Reparatur dieser Assistenzsysteme können die HU aufwändiger und teurer machen. Auch Elektro- und Hybridfahrzeuge stehen stärker im Fokus und müssen künftig zusätzliche Überprüfungen absolvieren.
Die geplanten Änderungen stehen noch nicht endgültig fest – in Brüssel wird an Details wie Grenzwerten und Messmethoden gearbeitet. Klar ist aber bereits: Auf viele Autobesitzerinnen und Autobesitzer kommen strengere Prüfungen, mehr Bürokratie und höhere Kosten zu.



